deutsch
english
francais
espanol
italiano
Spenden
Photo
BAYER Hauptversammlung

Presse Information vom 22. April 2013

Selbsthilfegruppe Drospirenon-Geschädigter
Coordination gegen BAYER-Gefahren (www.CBGnetwork.org)

BAYER-Hauptversammlung: Protest von Pillen-Opfern

Entschädigung nach US-Vorbild gefordert / Kläger aus Frankreich sprechen in der Versammlung / „Pillen mit erhöhten Risiken vom Markt nehmen!“

Frauen aus Deutschland und Frankreich, die nach der Einnahme risikoreicher Antibabypillen schwere Gesundheitsschäden erlitten, fordern anlässlich der Hauptversammlung der BAYER AG eine Entschädigung nach amerikanischem Vorbild und ein Verbot aller Pillen mit erhöhtem Gefahrenpotential. Klägerinnen aus beiden Ländern werden in der Versammlung am Freitag das Wort ergreifen.

Felicitas Rohrer von der Selbsthilfegruppe Drospirenon-Geschädigter: „Es ist für uns nicht länger hinnehmbar, dass BAYER die amerikanischen Opfer entschädigt, sich aber in Europa weigert, Verantwortung für exakt dieselben Pillen zu übernehmen." Rohrer hat bereits im Mai 2011 Klage gegen BAYER auf Schadensersatz und Schmerzensgeld eingereicht. Der Konzern ist bis heute zu keiner Zahlung bereit. In den USA hingegen vereinbarte BAYER mit rund 5.000 Anspruchsstellerinnen Vergleiche über eine Milliarde Dollar. Die Zahl der Klägerinnen, mit denen noch kein Vergleich geschlossen wurde, liegt bei 13.600.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) ergänzt: „Die erhöhten Risiken von Antibaby-Pillen aus der Yasmin-Gruppe sind seit Jahren bekannt. Eine weitere Gefährdung der Konsumentinnen ist daher nicht akzeptabel. Alle Präparate mit dem Hormon Drospirenon müssen umgehend vom Markt genommen werden!“. Mehreren Studien zufolge besteht bei Verhütungsmitteln der Yasmin-Gruppe im Vergleich zu älteren Präparaten ein um den Faktor drei erhöhtes Thrombose- und Schlaganfall-Risiko. Die CBG fordert eine umgehende Entschädigung aller Yasmin-Opfer.

Der BAYER-Konzern machte mit drospirenonhaltigen Antibabypillen im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,05 Milliarden Euro. In der jüngsten Bilanz hatte BAYER rund 1,2 Milliarden Euro für Entschädigungen zurückstellen müssen, die Summe übersteigt damit den Versicherungsschutz.

Allein in Nordamerika kam es zu mindestens 190 Todesfällen. Auf Antrag von Frankreich überprüft die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) derzeit die Zulassung von Pillen der 3. und 4. Generation. In Frankreich werden die Kosten von drospirenon-haltigen Pillen nicht länger erstattet.

weitere Informationen zur Kampagne

Die Angehörigen von Marion Larat, die in Frankreich eine Musterklage gegen BAYER führt, stehen am Freitag vor der Hauptversammlung für Interviews zu Verfügung (ab 8.30 Uhr, Eingang Nord, Messehallen Köln-Deutz)