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Berkeley
Aktionstag in Berkeley am 17. August
Action Team Berkeley
Solidaritätsaktion in Boston

Presse Info vom 14. Oktober 2011
Coordination gegen BAYER-Gefahren

BAYER-Werk Berkeley: Belegschaft erkämpft verbesserten Tarifvertrag

420 Beschäftigte profitieren / landesweite Unterstützung / Tarifverträge nur für 14% der US-Belegschaft

Die Belegschaft des amerikanischen BAYER-Werks in Berkeley hat nach monatelanger Auseinandersetzung einen deutlich verbesserten Tarifvertrag durchgesetzt. Neben jährlichen Gehalts-Steigerungen von 3,1% über einen Zeitraum von vier Jahren wurde eine Sicherung der Arbeitsplätze sowie eine Begrenzung der Krankenversicherungskosten auf 18% des Gehalts erreicht. Von der Regelung profitieren 420 Mitarbeiter. Ein erstes Angebot von BAYER war von der Belegschaft mit großer Mehrheit abgelehnt worden.

Donal Mahon von der Gewerkschaft International Longshore and Warehouse Union (ILWU) in einer Stellungnahme: „Bayer macht, so wie viele andere Unternehmen, Milliardenumsätze – aber damit sie den Arbeitern davon einen Teil abgeben, benötigt man gewerkschaftliche Organisation, Proteste sowie Druck von außerhalb und innerhalb der Werke.“ Mit dem Bluter-Präparat Kogenate, das ausschließlich in Berkeley hergestellt wurde, machte die Firma im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro.

Vor der Einigung hatte es Solidaritäts-Aktionen in Werken in den ganzen USA gegeben. An der Kampagne beteiligten sich die International Association of Machinists (IAM), die International Chemical Workers Union (ICWU/UFCW), die United Steelworkers sowie der Gewerkschafts-Dachverband AFL-CIO. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren kooperiert seit zwei Jahren mit der ILWU.

Die Fabrik in Berkeley gehört zu den letzten amerikanischen BAYER-Werken, in denen die Gewerkschaften noch vertreten sind. Obwohl die Fabrik hochprofitabel ist und die Stadt Berkeley noch vor zwei Jahren Subventionen in Millionenhöhe gewährt hatte, drohte der Konzern kürzlich mit einer Auslagerung der Produktion. Im benachbarten Werk Emeryville hatte BAYER vor wenigen Monaten die Entlassung von 540 Arbeitern angekündigt.

Zahlreiche BAYER-Werke mit gewerkschaftlicher Organisierung sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Nur noch 14% der US-Belegschaft von BAYER besitzen Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen – gegenüber 90% in Europa.

weitere Informationen:
=> Die Stellungnahme der ILWU
=> Berkeley: Entlassungen bei BAYER USA trotz hoher Steuergeschenke
=> Emeryville: Bayer entlässt 540 Arbeiter
=> neue website: Bayer Workers United